Systemische (Gesprächs-)Therapie

Die Systemische Therapie hat ihren Ursprung in der Familientherapie, Systemtheorie und im Konstruktivismus. Im Mittelpunkt der Familientherapie steht der soziale Kontext zwischen Familienmitgliedern und anderen „sozialen Systemen“ (Arbeitsstelle, Verwandte, Bekannte, Nachbarn, Freunde etc.). Die Erfolge der Familientherapie, die durch die amerikanische Psychologin Virginia Satir entscheidend geprägt wurde, führten zur Entwicklung von eigenen psychotherapeutischen Verfahren wie der Systemischen Therapie und zur Integration von systemischen Aspekten in andere Therapieformen, wie z.B. in die Kognitive Kurzzeittherapie.

Bei der Systemischen Therapie handelt es sich um ein ganzheitliches, lösungs- und ressourcenorientiertes therapeutisches Verfahren.
„Systemisch“ bedeutet, dass jeder Mensch in ein soziales System eingebettet ist.
Dazu gehören beispielsweise Familie, Freunde/Bekannte, das berufliche Umfeld (Mitarbeiter, Kollegen, Vorgesetzte). Der Klient wird dabei mit all seinen individuellen Erfahrungen und Beziehungen wahrgenommen.

Das Handeln des Klienten ist nur ein Teil des Zusammenspiels der verschiedenen Systeme. Sinnbildlich könnte man ein System mit einem „Zahnrad“, das in ein ineinandergreifendes, großes Zahnradsystem eingebettet ist, vergleichen. Bewegt man nun ein Zahnrad, bewegen sich andere Zahnräder mit. Durch die systemische Perspektive wird der Blick nicht nur auf das gesetzte Ziel, sondern auch auf Aus- und Wechselwirkungen gerichtet. Für den Klienten bedeutet das, dass sich neue Zusammenhänge erschließen und alternative Handlungsmöglichkeiten eröffnen.

Bei der Systemischen Therapie geht es primär um das Stärken der Ressourcen und Kompetenzen des Klienten. Klient und Therapeut sind auf Augenhöhe, die Systemische Therapie ist klientenorientiert, d.h. der Klient findet durch die Begleitung des Therapeuten sein eigenes Ziel.

Welche „Methoden“ werden in der Systemischen Therapie eingesetzt?

Mein Methodenmix besteht aus einer Vielzahl von erprobten therapeutischen Tools und Methoden. Ich verzichte jedoch bewusst auf systemische Aufstellungen!
Besonders wichtig ist mir, die Methoden flexibel zu handhaben und auf den jeweiligen Menschen, um den es geht, einzustellen. Ich versuche mir zuerst ein Bild von dem Klienten zu machen. Seine individuellen Vorlieben und Abneigungen werden dann bei der Planung des individuellen Methodenmix berücksichtigt.

Mein Methodenmix basiert im Wesentlichen auf Kommunikation, Wahrnehmung, Visualisierung und Imagination. Ich setze folgende erprobte Methoden ein:

  • Gesprächstechniken
  • Fragetechniken
  • Positives Konnotieren und Herausarbeiten der positiven Aspekte von problematischen Sachverhalten
  • Hypothesenbildung
  • Tools/Übungen (Visualisierungstechniken: Arbeiten am Flipchart/an der Medienwand, Bilderkarten, Timeline, Bodenanker; Metaphern, d.h. Geschichten als Umgehungstechnik für potenzielle Widerstände u.v.m.)
  • Reframing von Sachverhalten, z.B. um Bedeutungs- bzw. Interpretationsveränderungen zu ermöglichen
  • Konstruktives Feedback
  • Paradoxe Intervention
  • Rückmeldeschleifen
  • Konfrontation
  • Systemische Aufmerksamkeitsfokussierung (Seiten-Modell/Körper-Erleben)
  • Übungen zum Lerntransfer (in den Alltag)
  • Aufdeckung „innerer Antreiber“ und „Beliefs“ (Glaubenssätze/negative Kognitionen)