Ängste, Panik und Phobien auflösen!
Woran erkenne ich eine Phagophobie = Angst vorm Verschlucken (“Schluckangst”)
Symptomkriterien:
Die Phagophobie zählt zu den spezifischen (isolierten) Phobien: ICD 10; F40.2
Die Störung gilt als eher selten und wird häufig nicht richtig diagnostiziert.
Phagophobie, auch als “Schluckangst” bekannt, ist eine psychische Störung, bei der das Schlucken von Nahrung, Flüssigkeiten oder Tabletten als gefährlich oder bedrohlich erlebt wird. Die häufigste Angst ist, sich zu verschlucken, zu ersticken oder die Kontrolle zu verlieren.
Diese Angstreaktion tritt auf, obwohl körperlich keine Schluckstörung vorliegt.
Die Folge ist oft ein Teufelskreis: Aus Angst wird das Essen vermieden, was zu körperlichen und sozialen Belastungen führt. Viele Betroffene berichten über Gewichtsverlust, ein starkes Gefühl der Hilflosigkeit, sozialen Rückzug und zunehmende Einschränkungen im Alltag.
Da Phagophobie keine eigene Kategorie in den großen Diagnosesystemen ist, gibt es bislang keine verlässlichen Häufigkeitszahlen. Beobachtungen aus der klinischen Praxis zeigen jedoch:
- Es gibt Hinweise auf eine höhere Betroffenheit bei Frauen, ähnlich wie bei anderen spezifischen Phobien (generell ca. 2:1 Frauen:Männer), jedoch fehlen belastbare Daten speziell zur Phagophobie.
- Beginn oft in Jugend oder frühem Erwachsenenalter, aber auch in höherem Alter möglich – z.B. nach traumatischem Verschlucken.
- Besondere Risikofaktoren: ängstliches Temperament, familiäre Ängste, belastende Erfahrungen mit dem Schlucken (selbst oder im Umfeld).
Diese Phobie kann, wie andere Angststörungen auch, unterschiedliche Ausprägungen (Symptome) haben.
Mögliche Symptome (Auszug):
Gedanken und Befürchtungen:
- Angst vor Ersticken oder Erstickungsanfällen.
- Befürchtung, dass Essen im Hals stecken bleibt.
- Grübeln und permanente Selbst-beobachtung beim Schlucken.
- Vermeidungsverhalten, z.B. keine festen Speisen, keine gemeinsamen Mahlzeiten.
Körperliche Reaktionen:
- Engegefühl im Hals, Trockenheit im Mund.
- Zittern, Übelkeit.
- Herzklopfen, Schwindel (sehr selten).
- Gefühl, „nicht richtig schlucken zu können“ (dass die Nahrung im Hals stecken bleibt).
- Husten oder Räuspern während oder nach dem Schlucken.
- Gewichtsverlust durch reduzierte Nahrungsaufnahme.
Verhalten:
- Vermeidung bestimmter Lebensmittel (z.B. trocken, klebrig, fest).
- Umschwenken auf flüssige oder pürierte Nahrung.
- Ritualisiertes Schlucken, z.B. mit viel Wasser, Nahrung wird im Mund hin- und herbewegt, um den vermeintlich „sicheren” Moment für den Schluckvorgang abzuwarten.
Soziale und psychische Auswirkungen:
- Rückzug, Scham oder Vermeidung öffentlicher Situationen.
- Angst vor Bewertung durch andere.
- Einschränkung der Lebensqualität, Isolation.
Nicht alle der genannten Symptome müssen gleichzeitig oder in gleichem Maße auftreten. Darüber hinaus können auch weitere Symptome bestehen, die in der Aufzählung nicht enthalten sind.
Was sind mögliche Ursachen?
Die Ursachen sind meist vielschichtig und lassen sich auf mehreren Ebenen erklären:
- Schlüsselerlebnisse: z. B. eigenes Verschlucken, starkes Würgen, bedrohlich erlebte Situation beim Essen.
- Beobachtetes Verhalten: z. B. Verschlucken oder Ersticken eines Angehörigen (häufig Eltern, Großeltern oder Geschwister).
- Lernprozesse: Verknüpfung von Nahrung mit Gefahr (klassische Konditionierung).
- Verstärkende Gedanken: „Ich habe keine Kontrolle“ – „Ich könnte sterben“.
- Persönliche Veranlagung: Ängstlichkeit, Überkontrolle (psychologisches Grundbedürfniss nach Sicherheit ist nicht erfüllt), hohes Körperbewusstsein.
- Genetische Einflüsse: Erhöhte Anfälligkeit für Angststörungen in der Familie.
- Zudem weisen die Betroffenen häufig eine hohe Sensibilität, Irritierbarkeit und Leistungsbereitschaft auf.
Wie wird Phagophobie festgestellt? (Diagnostik)
Die Diagnose erfolgt über eine psychologische und ärztliche Abklärung, in der psychische, soziale und körperliche Aspekte berücksichtigt werden.
Wichtige Bestandteile:
- Ausschluss organischer Ursachen (z. B. durch HNO, Neurologie, Gastroenterologie) Zunächst sollte abgeklärt werden, ob körperliche Ursachen für die Schluckbeschwerden vorliegen, z.B. durch eine HNO-, gastroenterologische oder neurologische Untersuchung. Dazu zählen unter anderem Entzündungen im Rachen- oder Speiseröhrenbereich; strukturelle Veränderungen, z.B. Zungenbein, Schilddrüse, Wirbelsäule; neurologische Störungen z.B. nach Schlaganfall; Nebenwirkungen von Medikamenten.
- Psychologisches Gespräch: Ausmaß der Angst, Auslöser, Entwicklung der Symptomatik
- Fragebögen oder Beobachtung zur Einschätzung von Vermeidung und Belastung
Was könnte es sonst sein? (Differenzialdiagnose)?
Eine Phagophobie muss sorgfältig medizinisch und psychologisch abgegrenzt werden von:
- Organischen Schluckstörungen.
- Essstörungen (z. B. Anorexie, ARFID).
- Emetophobie (Angst vor dem Erbrechen).
- Sozialer Phobie (Angst, beim Essen beobachtet zu werden).
- Zwangsstörungen (ritualisierte Schluckprozesse).
Hinweis für Selbstzahler in der Privatpraxis:
Da die Behandlung in meiner Privatpraxis nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird, ist es wichtig, dass medizinische Abklärungen und ggf. eine differenzialdiagnostische Einschätzung bereits im Vorfeld erfolgt sind. Dies hilft, unnötige Kosten zu vermeiden und die therapeutische Arbeit gezielt auf die psychische Ursache auszurichten.
Komorbidität: Was kann noch dazukommen?
Gleichzeitig auftreten können:
- Generalisierte Angststörung
- Panikstörung
- Depressive Verstimmungen / Depression
- Somatoforme Störungen
- Soziale Phobie
- In Einzelfällen: Zwangssymptome
Mein Behandlungsangebot:
Ich unterstütze Sie mit einer fundierten Hypnosetherapie zur Behandlung Ihrer Phagophobie / Schluckangst:
- Aus praktischer Erfahrung zeigt sich, dass viele Betroffene bereits nach 3 bis 6 Sitzungen eine spürbare Veränderung im Umgang mit ihrer Angstsymptomatik erleben. Der Ersttermin dauert 2 Stunden, Folgetermine jeweils 90 Minuten. Die genaue Dauer richtet sich nach der individuellen Situation und wird im gemeinsamen Verlauf abgestimmt. Bitte beachten: Die genannten Angaben beruhen auf Erfahrungswerten aus der Praxis und stellen kein Heilversprechen dar.
- für Klienten mit weiter Anreise zur Praxis empfiehlt sich nach Absprache die Buchung doppelter Intensivsitzungen (z.B. 2 Sitzungen a 2 Stunden an einem Tag).
- Sie erhalten therapiebegleitend kostenfreie Hypnose-Audioprogramme zur Vertiefung und Intensivierung der durchgeführten Hypnosesitzungen
- bei Bedarf Unterstützung durch Wingwave/EMDR-Therapie, NLP, Time-Line-Therapie
- auf Wunsch: Erlernen von Selbsthypnose und effektiven Selbsthilfetechniken
- kostenfreie telefonische Betreuung zwischen den Behandlungen.
Hinweis zur Transparenz und Sorgfalt:
Jeder therapeutische Prozess ist individuell. Die genannten Angaben beruhen auf Erfahrungen aus der Praxis und dienen der Orientierung. Ein Erfolg kann nicht garantiert werden und ersetzt keine medizinische Abklärung bei körperlichen Beschwerden.
Ich beantworte Ihnen gern all Ihre Fragen.
Rufen Sie mich doch einfach an – ein unverbindliches Vorgespräch ist kostenfrei und bringt rasch die nötige Klarheit.
Hypnose kann Ihnen helfen, Gewohnheiten, Verhaltensmuster und Ihr ganzes Leben zu verändern.
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https://www.rhein-zeitung.de/rheinland-pfalz/hypnose-in-der-medizin-alles-andere-als-hokuspokus_arid-1543331.html