Ängste, Panik und Phobien auflösen!
Woran erkenne ich eine Emetophobie = Angst vorm Erbrechen?
Symptomkriterien
Die Emetophobie ist die übermäßige, anhaltende und oft sehr quälende Angst vor dem Erbrechen, entweder davor, selbst zu erbrechen, oder davor, andere erbrechen zu sehen oder zu hören. Sie gehört zu den spezifischen Phobien, wird in der ICD-11 unter 6B03.1 (spezifische Phobie – situationsbezogener Typ) und im DSM-5-TR als „Specific Phobia“ klassifiziert. Sie kann auch Zwangsanteile enthalten oder im Rahmen einer Ekelstörung auftreten.
Typisch ist, dass sich die Gedanken ständig um die Möglichkeit drehen, sich zu übergeben, z.B. durch verdorbene Lebensmittel, Krankheiten (Magen-Darm-Grippe), bestimmte Orte (z. B. Bus, Flugzeug) oder Körperempfindungen wie Übelkeit oder Völlegefühl. Oft kommt es zu massivem Vermeidungsverhalten, das sich stark auf den Alltag auswirkt.
Häufige Symptome bei Emetophobie:
Gedanken und Befürchtungen:
- sich selbst zu übergeben, unabhängig davon, ob alleine oder in der Anwesenheit anderer
- miterleben zu müssen wie andere Personen und/oder Tiere sich übergeben.
- beim Erbrechen keine Luft zu bekommen und zu ersticken
- dass das Erbrechen nie wieder aufhört
- dass das Erbrechen so stark werden könnte, dass auch Fäkalien erbrochen werden
- sich in der Öffentlichkeit zu erbrechen und sich dadurch zu blamieren
- mit dem Thema Übelkeit und Erbrechen konfrontiert zu werden (z.B. Gespräche, Bilder und Texte in Medien)
- „Ich verliere völlig die Kontrolle.“
- „Was ist, wenn ich mich vor anderen übergeben muss? Das wäre das Schlimmste.“
- „Ich könnte mich anstecken, wenn jemand anderes erbricht.“
- „Ich darf nichts Falsches essen. Sonst passiert es.“
Körperliche Reaktionen:
- Schon bei leichter Übelkeit: Herzrasen, Schweißausbrüche, Panikgefühl
- Angespannte Bauchmuskulatur, um das Erbrechen „zu verhindern“
- Vermehrte Selbstbeobachtung: Bauch, Atem, Temperatur, Geschmack
- Verkrampfung oder flacher Atem, um „Übelkeit zu unterdrücken“
- Angst vor dem Kontrollverlust über den eigenen Körper
- Atembeschwerden, Beklemmungsgefühle, Bauchschmerzen, Schwindel
- Durchfall, Reizmagen/-darm, Sodbrennen
Verhalten:
- Vermeidung bestimmter Lebensmittel (z. B. Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Straßenessen)
- Stark eingeschränkte Nahrungsaufnahme aus Angst vor Übelkeit
- Vermeidung von Orten, wo Erbrechen passieren könnte (z. B. Öffentliche Verkehrsmittel, Kneipen, Schulen)
- Vermeidung von Reisen, Restaurantbesuchen, Partys
- Zwanghaftes Hygieneverhalten (z. B. Hände waschen, Haltbarkeitsdaten kontrollieren)
- Häufiges Einnehmen von „Sicherheitsmitteln“ (z. B. Ingwer, Medikamente, Tüten)
Alltagsauswirkungen:
- Soziale Einschränkungen, z. B. durch Vermeidung von Nähe oder Gruppensituationen
- Isolation aus Angst vor Ansteckung oder Kontrollverlust
- Gewichtsverlust oder gestörtes Essverhalten
- Schwierigkeiten in Schule, Beruf oder Partnerschaft
- Dauerhafte innere Alarmbereitschaft – besonders bei Erkältungswellen oder Magen-Darm-Infekten
Problematisch bei der Emetophobie ist, dass die ständige (Erwartungs-) Angst selbst Übelkeit verursacht oder verstärkt. Selbst vollkommen unbedenkliche Körpersignale wie z.B. Verdauungsgeräusche, Hungergefühl, Husten oder Räuspern bei sich selbst oder anderen können die Angstreaktionen auslösen.
Emetophobiker entwickeln häufig ein sehr komplexes Vermeidungsverhalten, um einer Konfrontation zu entgehen, z.B.:
- Besuche von Veranstaltungen (wie z.B. Clubs/Discotheken, Konzerte, Volksfeste, Jahrmärkte, Betriebsfeiern). Häufig besteht die Angst, auf Betrunkene zu stoßen (die sich übergeben könnten) oder den Ort nicht kurzfristig verlassen zu können
- aus Angst vor Lebensmittelvergiftungen wird häufig vermieden, auswärts zu essen. Nahrungsmittel werden penibel auf ihr Haltbarkeitsdatum überprüft, um nicht versehentlich etwas Verdorbenes zu essen oder es erfolgt ein kompletter Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Eier, Fisch, Fleisch, Produkte mit geringer Haltbarkeit wie z.B. Milchprodukte)
- Kontakt mit Schwangeren wird vermieden (wegen „Schwangerschaftsübelkeit“). In der Regel fürchten sich Emetophobikerinnen vor einer eigenen Schwangerschaft
- Prophylaktische Einnahme von Anti-Brechmittel, um Übelkeit vorsorglich zu unterdrücken oder zu beseitigen (Gefahr von psychischen und physischen Abhängigkeiten werden in Kauf genommen)
- ärztliche Untersuchungen und/oder notwendige Medikamente werden aus Angst vorm Erbrechen als Begleiterscheinung abgelehnt oder abgesetzt.
- Teilweise Entwicklung von zwanghaften Verhaltensweisen, z.B. häufiges Händewaschen oder desinfizieren von Gegenständen, um das Risiko sich z. B. mit Magen-Darm-relevanten Keimen zu infizieren zu mindern
Ursachen: Wie entsteht Emetophobie?
Die Ursachen sind individuell – häufig wirken mehrere Faktoren zusammen:
- Prägendes Schockerlebnis, z. B. plötzliches Erbrechen in der Kindheit (eigenes oder fremdes)
- Beobachtungslernen, z. B. überängstliches oder überhygienisches Verhalten im Elternhaus
- Übermäßige Kontrolle oder Reinlichkeit – oft mit starkem Ekelempfinden verbunden
- Unverarbeitete Kontrollverlust-Erfahrungen, z. B. Krankheit, Trauma, Entwürdigung
- Perfektionismus und der Anspruch, „immer die Kontrolle über den Körper zu behalten“
- Verknüpfung mit Ohnmacht, Scham oder sozialer Ablehnung
Aus psychologischer Sicht ist Emetophobie nicht „bloß Ekel“, sondern ein komplexes Vermeidungs- und Kontrollverhalten, das sich emotional tief verankert hat – oft über viele Jahre hinweg.
Was könnte es sonst sein? (Differenzialdiagnosen)
Die Emetophobie sollte sorgfältig abgegrenzt werden von:
- Generalisierter Angststörung, wenn sich die Angst auf viele andere Themen erstreckt
- Zwangsstörung, wenn Vermeidungsverhalten oder Kontrollrituale ritualisierten Charakter annehmen
- Essstörung, wenn Nahrungsvermeidung zur Gewichtsreduktion eingesetzt wird
- Ekelstörung, wenn der Fokus eher auf Abscheu als auf Angst liegt
- Somatische Störungen, z. B. Reizmagen oder Magen-Darm-Erkrankungen mit Übelkeit
Eine differenzierte psychologische Diagnostik hilft, die Haupttriebfeder der Symptome zu erkennen und eine passende Behandlung zu wählen.
Mein Behandlungsangebot:
Ich unterstütze Sie mit einer fundierten Hypnosetherapie zur Behandlung Ihrer Emetophobie:
- Aus praktischer Erfahrung zeigt sich, dass viele Betroffene bereits nach 4 bis 8 Sitzungen eine spürbare Veränderung im Umgang mit ihrer Angstsymptomatik erleben. Der Ersttermin dauert 2 Stunden, Folgetermine jeweils 90 Minuten. Die genaue Dauer richtet sich nach der individuellen Situation und wird im gemeinsamen Verlauf abgestimmt. Bitte beachten: Die genannten Angaben beruhen auf Erfahrungswerten aus der Praxis und stellen kein Heilversprechen dar.
- für Klienten mit weiter Anreise zur Praxis empfiehlt sich nach Absprache die Buchung doppelter Intensivsitzungen (z.B. 2 Sitzungen a 2 Stunden an einem Tag).
- Sie erhalten therapiebegleitend kostenfreie Hypnose-Audioprogramme zur Vertiefung und Intensivierung der durchgeführten Hypnosesitzungen
- bei Bedarf Unterstützung durch Wingwave/EMDR-Therapie, NLP, Time-Line-Therapie
- auf Wunsch: Erlernen von Selbsthypnose und effektiven Selbsthilfetechniken
- kostenfreie telefonische Betreuung zwischen den Behandlungen.
Hinweis zur Transparenz und Sorgfalt:
Jeder therapeutische Prozess ist individuell. Die genannten Angaben beruhen auf Erfahrungen aus der Praxis und dienen der Orientierung. Ein Erfolg kann nicht garantiert werden und ersetzt keine medizinische Abklärung bei körperlichen Beschwerden.
Ich beantworte Ihnen gern all Ihre Fragen.
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Hypnose kann Ihnen helfen, Gewohnheiten, Verhaltensmuster und Ihr ganzes Leben zu verändern.
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https://www.rhein-zeitung.de/rheinland-pfalz/hypnose-in-der-medizin-alles-andere-als-hokuspokus_arid-1543331.html