Ängste, Panik und Phobien auflösen!
Woran erkenne ich eine Keim- oder Schmutzangst (Mysophobie / Kontaminationsangst)?
Symptomkriterien:
Die Mysophobie – auch bekannt als Kontaminationsangst, Keimphobie oder Angst vor Verschmutzung und Ansteckung – wird in der ICD-11 in Abhängigkeit vom Ausprägungsgrad entweder als spezifische Phobie (6B03.1) oder, bei stark ritualisiertem Verhalten, als Teil einer Zwangsstörung (6B20) klassifiziert. Im DSM-5-TR wird ebenfalls zwischen spezifischer Phobie (Situativer oder Anderer Typ) und Zwangsstörung differenziert.
Betroffene zeigen eine übersteigerte, anhaltende Angst vor Keimen, Bakterien, Viren, Schmutz oder potenziellen Verunreinigungen – auch in Situationen, die objektiv als ungefährlich gelten. Die Angst bezieht sich häufig auf Türklinken, Toiletten, Geldscheine, öffentliche Verkehrsmittel oder den Kontakt mit anderen Menschen.
Diese Form der Phobie kann zu starkem Vermeidungsverhalten und zwanghaften Reinigungsritualen führen. In leichten Fällen äußert sich die Angst in Unbehagen oder erhöhter Vorsicht – in schwereren Fällen kann sie den Alltag massiv einschränken und zu sozialem Rückzug führen.
Häufige Symptome bei Mysophobie:
Gedanken und Befürchtungen:
- Angst, sich mit Bakterien, Viren oder anderen Krankheitserregern zu infizieren.
- Befürchtung, andere zu gefährden („Was, wenn ich Keime weitergebe?“).
- Zwanghafte Vorstellung von „unsichtbarer“ Verunreinigung.
- Grübelzwang: „Habe ich mich angesteckt? Muss ich das nochmal reinigen?“
- Perfektionistischer Wunsch nach vollständiger Sauberkeit oder Desinfektion.
Körperliche Reaktionen:
- Nervosität, Unruhe oder Übelkeit bei „unsauberen“ Situationen, .
- Muskelanspannung, Atemnot, Ekel oder Herzklopfen beim Berühren verdächtiger Oberflächen.
- Panikreaktionen beim Kontakt mit Keimen oder bei Verdacht auf Verunreinigung.
- Starke innere Anspannung, sobald eine als „verunreinigt“ empfundene Situation eintritt.
Verhalten:
- Häufiges Händewaschen oder Desinfizieren (teilweise bis zur Hautschädigung).
- Vermeidung von Händeschütteln, öffentlichen Toiletten oder engen Räumen.
- Reinigungsrituale im Haushalt, teilweise über Stunden hinweg.
- Vermeidung sozialer Kontakte, Fahrten mit Bus oder Bahn, Restaurantbesuche.
- Tragen von Handschuhen, Masken oder Desinfektionsmitteln im Alltag – auch ohne medizinische Notwendigkeit.
- Reassurance-Seeking / Rückversicherung, dass alles in Ordnung ist („ständiges Fragen, ob etwas sauber genug ist“)
Soziale und berufliche Auswirkungen:
- Rückzug aus sozialen Aktivitäten oder zwischenmenschlichem Kontakt.
- Konflikte im familiären oder beruflichen Umfeld („Niemand versteht meine Vorsicht“).
- Scham über das eigene Verhalten oder zunehmende Isolation.
- Vermeidung von Arbeitsplätzen mit Publikumsverkehr oder Kontakt zu Fremden.
- Deutlicher Verlust an Lebensqualität und Spontaneität.
Ursachen: Wie entsteht eine Kontaminationsangst / Keim- oder Schmutzphobie?
Die Auslöser sind individuell verschieden – häufig spielen mehrere Faktoren eine Rolle:
- Negative Erfahrungen mit Infektionen oder Erkrankungen (eigene oder im nahen Umfeld).
- Überfürsorgliche oder ängstliche Bezugspersonen, besonders in der Kindheit.
- Beobachtungslernen: z. B. übertriebene Hygiene in der Familie.
- Medienberichte, Pandemien oder Krankheitswarnungen, die Ängste verstärken.
- Kontrollbedürfnis oder übersteigerte Verantwortung für sich und andere.
- Kognitive Verzerrungen, z. B. Katastrophisieren oder selektive Wahrnehmung von „Gefahren“.
- Perfektionistische Persönlichkeitszüge, die Sauberkeit mit Sicherheit gleichsetzen.
Mysophobie / Kontaminationsangst entsteht oft durch eine Verknüpfung von realen Gefahren mit übergeneralisierten Denk- und Verhaltensmustern, verstärkt durch Vermeidung und ritualisiertes Verhalten, was die Angst langfristig stabilisiert.
Was könnte es sonst sein? (Differenzialdiagnosen)
Mysophobie / Kontaminationsangst muss sorgfältig abgegrenzt werden von:
- Zwangsstörung (Kontaminationszwang), wenn Gedanken und Reinigungsverhalten stark ritualisiert, unkontrollierbar und wiederkehrend sind.
- Generalisierter Angststörung, wenn die Angst viele Lebensbereiche betrifft.
- Hypochondrischer Störung, wenn körperliche Beschwerden oder Krankheitsängste im Vordergrund stehen.
- Posttraumatischer Belastungsstörung, wenn ein medizinisches Trauma zugrunde liegt.
- Autismus-Spektrum-Störung, wenn sensorische Überempfindlichkeit auf Sauberkeit oder Körperkontakt vorliegt.
Eine psychologische Diagnostik hilft, die genaue Abgrenzung vorzunehmen – insbesondere zwischen Phobie und Zwang – und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Mein Behandlungsangebot:
Ich unterstütze Sie mit einer fundierten Hypnosetherapie zur Behandlung Ihrer Kontaminationsangst (Mysophobie):
- Aus praktischer Erfahrung zeigt sich, dass viele Betroffene bereits nach 3 bis 6 Sitzungen eine spürbare Veränderung im Umgang mit ihrer Angstsymptomatik erleben. Der Ersttermin dauert 2 Stunden, Folgetermine jeweils 90 Minuten. Die genaue Dauer richtet sich nach der individuellen Situation und wird im gemeinsamen Verlauf abgestimmt. Bitte beachten: Die genannten Angaben beruhen auf Erfahrungswerten aus der Praxis und stellen kein Heilversprechen dar.
- für Klienten mit weiter Anreise zur Praxis empfiehlt sich nach Absprache die Buchung doppelter Intensivsitzungen (z.B. 2 Sitzungen a 2 Stunden an einem Tag).
- Sie erhalten therapiebegleitend kostenfreie Hypnose-Audioprogramme zur Vertiefung und Intensivierung der durchgeführten Hypnosesitzungen
- bei Bedarf Unterstützung durch Wingwave/EMDR-Therapie, NLP, Time-Line-Therapie
- auf Wunsch: Erlernen von Selbsthypnose und effektiven Selbsthilfetechniken
- kostenfreie telefonische Betreuung zwischen den Behandlungen.
Hinweis zur Transparenz und Sorgfalt:
Jeder therapeutische Prozess ist individuell. Die genannten Angaben beruhen auf Erfahrungen aus der Praxis und dienen der Orientierung. Ein Erfolg kann nicht garantiert werden und ersetzt keine medizinische Abklärung bei körperlichen Beschwerden.
Ich beantworte Ihnen gern all Ihre Fragen.
Rufen Sie mich doch einfach an – ein unverbindliches Vorgespräch ist kostenfrei und bringt rasch die nötige Klarheit.
Hypnose kann Ihnen helfen, Gewohnheiten, Verhaltensmuster und Ihr ganzes Leben zu verändern.
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https://www.rhein-zeitung.de/rheinland-pfalz/hypnose-in-der-medizin-alles-andere-als-hokuspokus_arid-1543331.html