Ängste, Panik und Phobien auflösen!
Woran erkenne ich eine Blut-, Verletzungs- oder Spritzenphobie?
Symptomkriterien:
Die sogenannte Blut-, Verletzungs- und Spritzenphobie zählt zu den spezifischen (isolierten) Phobien und wird in der ICD-11 unter 6B03.2 (Spezifische Phobie: medizinischer oder körperbezogener Typ) sowie im DSM-5-TR unter dem Subtyp „Blood-Injection-Injury Type“ klassifiziert. Es handelt sich um eine anhaltende, intensive Angst vor dem Anblick von Blut, Verletzungen, Injektionen, medizinischen Eingriffen oder Nadeln – unabhängig davon, ob tatsächlich Gefahr besteht.
Charakteristisch ist: Diese Phobie ist der einzige bekannte Subtyp, bei dem es zu Ohnmachtsreaktionen kommen kann. Neben der typischen Angstreaktion zeigen Betroffene häufig einen biphasischen Kreislaufverlauf: Zunächst steigen Herzfrequenz und Blutdruck, gefolgt von einem plötzlichen Blutdruckabfall, der zu Schwindel, Schwarzwerden vor Augen oder sogar kurzzeitigem Bewusstseinsverlust führen kann.
Die Angst kann sich auf ärztliche Behandlungen, Impfungen, Blutabnahmen oder auch auf TV-Bilder von medizinischen Szenen beziehen. Häufig entsteht ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten – nicht selten mit erheblichen gesundheitlichen Folgen, etwa durch das Auslassen wichtiger medizinischer Untersuchungen.
Häufige Symptome bei Blut-, Verletzungs- und Spritzenphobie:
Gedanken und Befürchtungen:
- Angst, beim Anblick von Blut ohnmächtig zu werden.
- Sorge, medizinische Eingriffe nicht „aushalten“ zu können.
- Befürchtung, in der Öffentlichkeit zusammenzubrechen oder sich zu blamieren.
- Grübelzwang: „Was, wenn ich die Kontrolle verliere?“
- Starke Erwartungsangst bereits vor geplanten Arztterminen.
Körperliche Reaktionen:
- Herzklopfen, Muskelanspannung, flauer Magen.
- Schwindel, Sehstörungen oder kalter Schweiß.
- Übelkeit oder Kreislaufprobleme.
- Typischerweise: Erst Anspannung – dann plötzlicher Blutdruckabfall.
- In schweren Fällen: tatsächliche Synkope (kurzzeitige Ohnmacht).
Verhalten:
- Vermeidung von Impfungen, Arztbesuchen oder Blutabnahmen.
- Rückzug vor allem, was mit medizinischen Themen zu tun hat.
- Einnahme von Beruhigungsmitteln oder Ablenkungsverhalten vor Terminen.
- Flucht aus der Situation (z. B. Wartezimmer verlassen, Untersuchung abbrechen).
- Übermäßige Kontrolle: z. B. nicht hinschauen, flach atmen, Augen schließen.
Soziale und berufliche Auswirkungen:
- Auslassen medizinisch notwendiger Behandlungen oder Vorsorge.
- Einschränkungen in Ausbildung oder Beruf (z. B. bei medizinischen Fachrichtungen).
- Scham über die Angst – besonders im Erwachsenenalter.
- Angst, sich durch Ohnmacht oder sichtbare Symptome zu blamieren.
- Gefühl des Kontrollverlusts und der Hilflosigkeit im Alltag.
Ursachen: Wie entsteht die Blut-, Verletzungs- oder Spritzenphobie?
Die Auslöser sind individuell verschieden – oft spielen mehrere Faktoren zusammen:
- Frühere belastende Erlebnisse (z. B. traumatische Arztbesuche, Ohnmacht, Schmerzen bei Injektionen).
- Beobachtungslernen: Ängste bei Eltern oder Geschwistern.
- Übertriebene Warnungen oder Angsterzählungen im Kindesalter.
- Biologische Prädisposition: Veranlagung zu vasovagalen Reaktionen (Ohnmacht).
- Kognitive Verzerrungen: z. B. Katastrophisierung oder erhöhte Bedrohungseinschätzung.
- Allgemeine Kontrollproblematik oder emotionale Überwältigung.
Besonders bei dieser Phobieform spielen biologische Reaktionen eine entscheidende Rolle. Die Angst führt nicht nur zu psychischer Belastung, sondern auch zu messbaren Kreislaufveränderungen, die das Erleben besonders unangenehm und unvorhersehbar machen.
Was könnte es sonst sein? (Differenzialdiagnosen)
Blut-, Verletzungs- und Spritzenphobie sollte abgegrenzt werden von:
- Panikstörung, wenn die Angst unabhängig von spezifischen Auslösern auftritt.
- Generalisierter Angststörung, bei chronisch überhöhter Besorgtheit.
- Posttraumatischer Belastungsstörung, wenn konkrete medizinische Traumata bestehen.
- Somatischer Belastungsstörung, wenn körperliche Symptome im Vordergrund stehen, ohne klares Angstbewusstsein.
- Sozialer Angststörung, wenn die Angst primär auf Bewertung durch andere gerichtet ist.
- Synkope anderer Ursache (z. B. kardiogen, orthostatisch), bei häufiger Ohnmacht.
Eine differenzierte psychologische und ggf. medizinische Abklärung ist wichtig, insbesondere bei Synkopen (kurzzeitige Bewusstlosigkeit oder Ohnmachtsanfälle) oder unklaren körperlichen Symptomen.
Mein Behandlungsangebot:
Ich unterstütze Sie mit einer fundierten Hypnosetherapie zur Behandlung Ihrer Blut-, Verletzungs- oder Spritzenphobie:
- Aus praktischer Erfahrung zeigt sich, dass viele Betroffene bereits nach 3 bis 6 Sitzungen eine spürbare Veränderung im Umgang mit ihrer Angstsymptomatik erleben. Der Ersttermin dauert 2 Stunden, Folgetermine jeweils 90 Minuten. Die genaue Dauer richtet sich nach der individuellen Situation und wird im gemeinsamen Verlauf abgestimmt. Bitte beachten: Die genannten Angaben beruhen auf Erfahrungswerten aus der Praxis und stellen kein Heilversprechen dar.
- für Klienten mit weiter Anreise zur Praxis empfiehlt sich nach Absprache die Buchung doppelter Intensivsitzungen (z.B. 2 Sitzungen a 2 Stunden an einem Tag).
- Sie erhalten therapiebegleitend kostenfreie Hypnose-Audioprogramme zur Vertiefung und Intensivierung der durchgeführten Hypnosesitzungen
- bei Bedarf Unterstützung durch Wingwave/EMDR-Therapie, NLP, Time-Line-Therapie
- auf Wunsch: Erlernen von Selbsthypnose und effektiven Selbsthilfetechniken
- kostenfreie telefonische Betreuung zwischen den Behandlungen.
Hinweis zur Transparenz und Sorgfalt:
Jeder therapeutische Prozess ist individuell. Die genannten Angaben beruhen auf Erfahrungen aus der Praxis und dienen der Orientierung. Ein Erfolg kann nicht garantiert werden und ersetzt keine medizinische Abklärung bei körperlichen Beschwerden.
Ich beantworte Ihnen gern all Ihre Fragen.
Rufen Sie mich doch einfach an – ein unverbindliches Vorgespräch ist kostenfrei und bringt rasch die nötige Klarheit.
Hypnose kann Ihnen helfen, Gewohnheiten, Verhaltensmuster und Ihr ganzes Leben zu verändern.
© Bild: Collage Jochen Schmidt, verwendete Bildquellen:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/bekanntmachungen-wissenschaftlicher-beirat-psychotherapie-nach-11-psychthg-gutachten-zur-wissenschaftlichen-anerkennung-der-hypnotherapie-e0e6505c-8b39-49d0-a175-304349eac484
https://www.aerzteblatt.de/archiv/hypnotherapie-bei-aengsten-und-schmerzen-hocheffizient-c41fb755-04c6-4c01-91f3-41afd823d107
https://www.rhein-zeitung.de/rheinland-pfalz/hypnose-in-der-medizin-alles-andere-als-hokuspokus_arid-1543331.html